Thought Leadership

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Dr. Harald Schönfeld
Fahrplan für Deutschlands Zukunft

Deutschland läuft Gefahr, zur Industrienation zweiter Klasse abzusteigen, wenn es nicht zügig gelingt, die Deindustrialisierung des Landes zu stoppen. Gleichzeitig muss die digitale Kompetenz Deutschlands deutlich gesteigert werden, um die Transformation von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft zu schaffen. Das sind Schlüsselaussagen des neuen Buches „Wirt­schaftswende jetzt!“ (ISBN 978-3-98674-149-5), das zehn der renommiertesten Interim Manager Deutschlands gemeinsam verfasst haben: Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lam­balgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz Zuerl. Auf über 200 Seiten breiten sie einen „Fahrplan für Deutschlands Zukunft“ aus. Herausgeber ist der Multi-Unternehmer Dr. Harald Schönfeld.

Erschienen ist das Buch im Verlag der Denkfabrik Diplomatic Council, die zum engsten Beraterkreis der Vereinten Nationen gehört, in Zusammenarbeit mit der DC Mitgliedsorganisation United Interim, der mit über 12.000 registrierten Interim Managern größten Community für Interim Manager. Heraus­geber ist Dr. Harald Schönfeld, der als Geschäftsführer von United Interim und butterflymanager, einer auf die Vermittlung von Interim Managern spezialisierten Personalberatung, im Dauerkontakt mit Führungs­kräften auf Zeit in fast allen Branchen steht. Er ist zudem Akademischer Direktor der Future Academy des Diplomatic Council, die als einzige Institution die international anerkannte Ausbildung zum „Certified Interim Manager“ mit UN Consultative Status anbietet.

Im PresseClub München wurden das Werk vor über 50 Journalisten und geladenen Gästen vorgestellt. Organisiert hatte die Veranstaltung die Chapter München des Diplomatic Council.

Geballte Kompetenz von 550 Interim Managern

Die zehn Buchautoren – durchweg langjährig profilierte Interim Manager – stützen ihre Analysen und Aussagen nicht allein auf ihre eigenen Erfahrungen, sondern auf eine von United Interim organisierte Umfrage unter 550 Interim Managern. Diese Berufsgruppe gilt als „Seismographen der Wirtschaft“, weil sie als temporäre Führungs­kräfte von Unternehmen in Transitionsphasen geholt werden. Dabei geht es typischerweise um neue Projekte (KI-Einführung, Werksverlagerungen etc.), die Überwindung einer wirtschaftlich schwierigen Situation oder die Überbrückung von Vakanzen im Management. Ist die Aufgabe gelöst, wechseln die Führungskräfte auf Zeit zum nächsten Unter­nehmen, um sich einer neuen Herausforderung zu widmen. „Interim Manager lösen im Laufe der Zeit in mehr Organisationen mehr Aufgaben als jede fest angestellte Führungskraft“, sagt Dr. Harald Schönfeld, „vergleichbar mit Schmetterlingen, die nach ihrer mühsamen Zeit als Raupe von Blüte zu Blüte fliegen und diese bestäuben, damit sie blühen und gedeihen.“ („butterflymanager“).

Laut Umfrage betrachten 80 Prozent der Führungskräfte auf Zeit die überbordende Bürokratie als größten Nachteil für den Wirtschaftsstandort Deutschland. An zweiter Stelle stehen die hohen Energiekosten, die 61 Prozent der Befragten als gravierendes Problem für die wirtschaftliche Gesundung des Landes sehen (Mehrfachnennungen waren möglich). An dritter Stelle nach dem demografischen Wandel steht mit 59 Prozent das mangelnde Verständnis der Politik für die Belange der Wirtschaft.

„Wir müssen so rasch wie möglich Schlüsselbranchen der deutschen Wirtschaft wie die Auto­mobil­industrie, die Baubranche und den Maschinen- und Anlagenbau wieder auf Wachstumskurs bringen“, sind sich Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lam­balgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz Zuerl einig. Bauen steht für rund 2,6 Millionen Arbeitsplätze, die Automobilbranche inklusive Zulieferer ernährt etwa 2,2 Millionen Menschen, der Maschinen- und Anlagenbau hat über eine Million Beschäftigte, weisen die Interim Manager auf die Bedeutung der wichtigsten Industriezweige Deutschlands für den Arbeitsmarkt hin.

Für diese und zahlreiche weitere Branchen einschließlich Chemie, Pharma und Life Science, Logistik und Transportwesen, Lebensmittelbranche, Energie, Handel, Produzierendes Gewerbe, IT/Software, Finanzdienstl­eistungen oder dem Gesundheitswesen zeigen die Experten im Buch die branchen­spezifischen Herausforderungen auf und unterbreiten nachvollzieh­bare Lösungs­vorschläge. Beispiel Bauwirtschaft: Die zehn Top-Manager plädieren für bundesweite Typen­genehmigungen für serielles Bauen, weil dadurch die Bauzeit um bis zu 50 Prozent verkürzt werden könnte. Serielles Bauen bezeichnet eine Bauweise, bei der standardisierte, vor­gefertigte Bauelemente oder Module in Serie produziert und vor Ort effizient zusammengesetzt werden. Beispiel Automobil: Die Ungewissheit über das drohende Verbrennerverbot könnte ausgeräumt werden, indem Verbrenner zwar nicht mehr als Antriebsmotor, aber als Stromgenerator für automobile Elektromotor anstelle der schweren und umwelt­belastenden Batterieblöcke heutiger E‑Autos zugelassen würden (sog. Range Extended); ein Konzept, das in China auf der Erfolgs­spur fährt. Ebenso raten die Führungskräfte der Politik zu einer deutlich stärkeren Förderung der Startup-Kultur in Deutschland. 82 Prozent der befragten Manager halten Startups für „entscheidende Innovations­treiber der Wirtschaft“. Das Werk nennt viele weitere konkrete „Leitplanken“ für die wirtschaftliche Gesundung Deutschlands.

Weichen für die Wirtschaftswende

So benennen die zehn Interim Manager in Abstimmung mit ihren 550 Kollegen im Buch konkret, wo die Politik die Weichen für die geforderte „Wirtschaftswende“ stellen sollte. Gleichzeitig zeigen sie auf, welche Maßnahmen notwendig sind, damit angesichts des Schwindens der Produktionskapazitäten in Deutschland der Übergang von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft gelingen kann. Dabei gehen sie ausführlich darauf ein, wie sich die Unternehmen selbst losgelöst vom politischen und volks­wirtschaftlichen Umfeld, das sie nur begrenzt beeinflussen können, fit für die Zukunft machen sollten.

Dazu gehören: Abbau der firmeninternen Bürokratie („Firmokratie“), Stärkung der Innovationskraft, Fokussierung auf den Kunden als das Maß aller Dinge, Erhöhung der Anziehungskraft als Arbeitgeber für die Generationen X, Y und Z, Kräftigung des Sales Development auch durch neue Vertriebs­konzepte wie beispielsweise Social Selling und die gezielte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). Streckenweise liest sich das Werk wie ein „Handbuch zur KI-Einführung“, in dem klare Handlungs­empfehlungen vermittelt werden, wie Unternehmen das Potenzial Künstlicher Intelligenz für sich ausschöpfen können. Beispiele: Der KI-Start gelingt am einfachsten im Vertrieb und zeigt dort am schnellsten Wirkung, indem sich die Auftragslage verbessert. Beim Personalwesen empfehlen die Interim Manager „Kabinettsrang für HR“; 71 Prozent der Befragten raten darüber hinaus zu mehr Digital Natives in Führungspositionen. Beim Innovationsmanagement sollten die Unternehmen nicht nur technische Fortschritte im Auge haben, sondern auch innovative neue Geschäfts-, Vertriebs und Marketingmodelle.

Fundierte Anregungen für „fit für die Zukunft“

„Wer das Buch durcharbeitet, findet zahlreiche konkrete und fundierte Anregungen, um Unternehmen fit für die Zukunft zu machen“, sagt der Herausgeber Dr. Harald Schönfeld. Er führt aus: „Das Werk ist gleichermaßen ein Fahrplan für die Politik, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken, und für die Vorstands- und Geschäftsführungsebene in den Unternehmen, um die Betriebe erfolgreich in die Zukunft zu führen.“

„Für Deutschland kommt alles kommt darauf an, dass die Wirtschaftswende gelingt“, sagen Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lam­balgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz Zuerl. Sie verweisen darauf, dass es unter Bundeskanzler Gerhard Schröder schon einmal gelungen, Deutschland durch wirtschafts­freundliche Reformen aus der Rezession zu holen. „Diese Chance hat allen Heraus­forderungen zum Trotz auch Bundeskanzler Friedrich Merz“, sind sich die zehn Top-Manager einig. Sie betonen zugleich die Eigenverantwortung der Unternehmerseite: Machen statt klagen ist angesagt!