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Jean Pütz
COP30: Jean Pütz plädiert für grünes Methanol als Weltenergieträger

COP30: Jean Pütz plädiert für grünes Methanol als Weltenergieträger

Rechtzeitig zur 30. UN-Weltklimakonferenz in Brasilien hat DC Mitglied Jean Pütz auf sein Buch „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue“ (ISBN 978-3-98674-084-9) hingewiesen. Der Untertitel „Klimarettung ja – Deindustrialisierung nein“ macht deutlich, warum das Werk des TV-Wissenschaftsjournalisten von jedem verantwortungsvollen Politiker gelesen werden sollte.

Aus dem Vorwort:

Der große Irrtum, dem die Politik, aber auch viele Klima­aktivisten unterliegen und auf dem vor allen Dingen das Pariser Abkommen beruht, besteht darin, dass sie die Abgabe von CO2 generell überall mit allen Mitteln reduzieren wollen, koste es, was es wolle. Dieser Irrtum ist fatal, denn eigentlich bezieht sich dies nur auf CO2, das aus fossilen Energien gewonnen wird. Man konnte sich zur Zeit des Pariser Klima­­abkommens gar nicht vorstellen, dass die ganze Welt auf regenerative Energien umgestellt werden könnte.

Doch im Buch „Wohlstand und Wirtschaftswachstum ohne Reue“ wird erklärt, wie es möglich ist, die gesamte Energieversorgung unseres Globus mit regenerativen Energien zu gewährleisten. Dann kommt es nicht mehr auf die Vermeidung jedes einzelnen CO2-Moleküls an. Im Gegenteil ist die moderne Technologie in der Lage, mit der Produktion regenerativer Energie sogar gleichzeitig CO2 aus der Atmosphäre zurückzugewinnen. Die Ideologie der Dekarbonisierung wandelt sich in das Gebot der Defossilisierung.

Lösung der Klima- und Energiekrise im Weltmaßstab

Im Mittelpunkt des Buchs steht die Lösung der Klima- und Energiekrise – aber nicht in der populistischen Form, in der sie bisher angedacht wurde. Sondern im Buch wird eine verblüffend einfache Lösung dargestellt: grünes Methanol als Weltenergieträger, das im Sonnengürtel der Erde produziert wird. Vereinfacht gesagt wird dabei in einem zweistufigen Prozess zunächst Wasserstoff mittels Solarenergie produziert und dann Methanol aus Wasserstoff hergestellt. Das häufig geäußerte Argument gegen dieses Verfahren – der dafür notwendige hohe Energieaufwand – wird dadurch umgangen, dass die gesamte Produktion in den Ländern des Globalen Südens stattfindet. Dort ist die für die Herstellung notwendige Solarenergie im Überfluss vorhanden.

Präzise führt Jean Pütz anlässlich der COP 2025 auf, welche gravierenden Vorteile grünes Methanol als universeller Weltenergieträger hat:

Erstens: Es lässt sich mit Hilfe von gezielten Katalysatoren durch vorhandene Technologien aus Wasserstoff gewinnen. Der dafür notwendige Kohlenstoff wird aus dem Klimagas CO2 bezogen. Mit anderen Worten: Bei der Produktion von Methanol wird der Atmosphäre CO2 entzogen. Dieser Vorgang ist also CO2-negativ und damit klima-positiv.

Zweitens: Es ist flüssig und lässt sich in allen Transportmitteln, die in der fossilen Welt zum Einsatz kommen, transportieren. Es sind also keine weiteren Infrastrukturinvestitionen notwendig. Selbst Tankstellen müssen kaum umgerüstet werden.

Drittens: Es kann sämtliche fossilen Energieträger auf einen Schlag ersetzen, also Erdöl, Kohle und Erdgas.

Viertens: Wenn nötig, kann es sofort als Treibstoff mit höchstem Wirkungsgrad in Verbrennungs­motoren eingesetzt werden, wobei es dabei keine Schadstoffe freisetzt, außer CO2. Wenn dieses CO2 aber vorher aus der Atmosphäre gewonnen wird, dann ist die Energiewandlung insgesamt völlig CO2-neutral.

Fünftens: Methanol besitzt eine hohe Klopffestigkeit. Das bedeutet, dass es bei höheren Temperaturen im Zylinder verbrannt werden kann als Diesel, der bislang als der sparsamste Treibstoff galt.

Sechstens: Methanol kann auch direkt in Brennstoffzellen eingesetzt werden. Dort ist der Wirkungsgrad vergleichbar mit dem Wasserstoff.

Siebtens, der vielleicht größte Vorteil: Mit Hilfe von Katalysatoren lässt sich Wasserstoff auch ohne Verbrennung aus Methanol heraustrennen. Es ist daher auch ein idealer Wasserstoffspeicher.

Achtens: Methanol ist aufgrund seines Flammpunkts nicht so leicht entzündlich wie Benzin.

Neuntens: Methanol führt bei unsachgemäßer Behandlung, etwa im Fall einer Havarie, nicht zu schrecklichen Umweltschäden wie etwa bei Öltankern. Auch im privaten Gebrauch ist es unschädlich, wenn es beispielsweise an die Haut gerät.